Zölibat

(lat. caelebs‚ „allein, unvermählt lebend“; caelibatus, „Ehelosigkeit“)

Wir kennen keine Zölibatsverpflichtung für Geistliche (siehe Pflichtzölibat), weder als Ehelosigkeitszölibat, noch als Enthaltsamkeitszölibat.

Die Entscheidung, ehelos zu leben, ist jedem und jeder Geistlichen freigestellt. In der Altkatholischen Kirche Österreichs gibt es zurzeit auch keine Ordensleute, die aufgrund eines intensiveren Gemeinschaftslebens, eventuell die Ehelosigkeit wählen würden.

Jesu Wort im Matthäusevangelium (19,12), „Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen“, wird von den Vertretern des Zölibates als Auftrag Jesu gesehen.

Für uns Altkatholik_innen gilt was Jesus in diesem Zusammenhang auch sagt, nämlich: „Wer das erfassen kann, der erfasse es.“

Wir erkennen den besonderen Stellenwert der Ehe und Partnerschaft an. Die Vorstellung, dass diese die "Liebe zu Gott" schmälern könnte, ist uns ganz und gar fremd. Im Gegenteil - "Gott liebt den lebendigen Menschen" sagte der Heilige Irenäus. So ist auch die gelebte Sexualtität für uns kein Tabuthema. Wir verstehen die Sexualität des Menschen als Geschenk Gottes, die das Leben bereichert, wenn sie entsprechend unserer christlichen Werte verantwortungsvoll gelebt wird. Dabei spielt die sexuelle Neigung, sei sie heterosexuell oder homosexuell, ebenfalls keine Rolle.