Beerdigung

Menschen auf ihrer letzten Reise zu begleiten, wird von allen Kulturen praktiziert. Nach dem Ableben eines lieben Menschen wird die Phase vor der Beerdigung als sehr turbulent und entscheidungsreich wahrgenommen. Die Hinterbliebenen müssen über die Art der Bestattung entscheiden. Die Erdbestattung ist allgemein die häufigste Art der Beerdigung. Diese Tradition wird von jüdischen, islamischen und vielen christlich religiösen Gruppen gepflegt. Feuerbestattung wird eher von östlichen Religionen, wie Buddhismus, Hinduismus usw. bevorzugt. Heutzutage gibt es die Möglichkeit der Kremation und der Wasser- sowie Luftbestattung. Auch die Beibehaltung der Asche in der eigenen Familie, die Aufbewahrung in Schmuckstücken und die Ausstreuung der Asche in der Natur sind übliche „ Bestattungsformen“ geworden. Diese oben genannten Möglichkeiten des Totengedenkens sind hauptsächlich in der westlichen Welt verbreitet.

Es gibt allerdings die Tendenz, dass Hinterbliebene Entscheidungen über die Beerdigung den Bestattungsfirmen überlassen und nur die Kostenerstattung aushandeln. Aus unserer psychologischen und anthropologischen Sichtweise besteht dabei die Gefahr, keine Möglichkeit zu bekommen, vitale Abschiedserfahrung mitzuerleben. Wie wir heute wissen, spüren Familien und Angehörige besondere Abschiedserlebnisse und intensive Verbundenheit mit ihren Toten, wenn sie ihnen das letzte Geleit geben mit Waschen des Leichnams, Einkleidung des Toten, Berührung des Körpers und ihn in den Sarg legen. Auch die Mitgestaltung des Gottesdienstes, die Bestellung von Totenschmaus usw. sind ein Teil des Abschiednehmens.

Diese wichtige Erfahrung wurde von Josef aus Arimathäa und Nikodemus gemacht. Es heisst: „ Josef aus Arimathäa bat Pilatus den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab in dem noch niemand bestattet worden war und dort setzten sie Jesus bei. „ Joh. 19, 38-42.“

Es ist wichtig für die Hinterbliebenen einen Ort zu gestalten und zu pflegen, an dem sie dem Verstorbenen gedenken und ihn besuchen können. Dieser Ort kann die Lebenden und die Toten miteinander verbinden.